Gicht Tabletten

Synonyme

Medikamente bei Gicht, Therapie der Gicht, Gicht Tabletten

Behandlung des akuten Gichtanfalls

Der akute Gichtanfall ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung. Dem zugrunde liegt eine Ansammlung von Harnsäurekristallen in einem Gelenk. Diese Harnsäurekristalle werden von Fresszellen des Körpers aufgenommen. Diese setzen entzündungsfördernde Botenstoffe frei, sodass es zu einer Gelenkentzündung kommt. Typischerweise tritt der Gichtanfall plötzlich in der Nacht auf. Häufig betroffen sind neben dem Großzehengrundgelenk, auch das Sprunggelenk, das Knie, das Daumengrundgelenk, Handgelenk und Ellenbogengelenk. Es kommt im Verlauf eines Gichtanfalles auch zu Entzündungsreaktionen, wie Fieber.

Neben physikalischen Maßnahmen, wie Schonung und lokaler Kühlung des Gelenkes, werden folgende Wirkstoffe in der Therapie des akuten Gichtanfalls eingesetzt:

  • NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika)
    Nichtsteroidale Antirheumatika gelten als Mittel der ersten Wahl zu Behandlung eines akuten Gichtanfalles. Sie werden zur Linderung der Symptome eingesetzt, nehmen aber keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Magen- und Darmprobleme, wie Magenschmerzen, Appetitlosigkeit und Durchfälle.
  • Colchicin
    Aufgrund der häufigen Nebenwirkungen, insbesondere Durchfall, wird Colchicin, das Gift der Herbstzeitlose, zunehmend seltener eingesetzt.
  • Kortison-Präparate
    Dieser Wirkstoff hat stark entzündungshemmende Eigenschaften. Kortison kann intraartikulär (in das Gelenk selbst), als Tabletten, intravenös oder intramuskulär verabreicht werden. Aufgrund der kurzen Verabreichungsdauer bei einem akuten Gichtanfall von 1 bis 3 Tagen ist es auch relativ nebenwirkungsarm.

Dauertherapie der Gicht

Der gesunde Mensch hat eine Harnsäurespiegel von 3 bis 6 Milligramm in 100 Milliliter (mg/dl) Blutserum.  Ab über 6,4 mg/dl spricht man von erhöhter Harnsäure, der Hyperurikämie. Personen mit einem Harnsäurespiegel bis 9 mg/dl, welche keine Symptome haben, werden diätetisch behandelt. Ab höheren Werten oder einer manifesten Gicht, werden Urostatika (Allopurinol u.a.), sowie Urosurika zur Senkung der Harnsäurekonzentration eingesetzt.

  • Ernährungsumstellung
    Bei erhöhtem Harnsäurespiegel sollte das Körpergewicht normalisiert werden und auf eine ausreichende Trinkmenge (mindestens 1,5 Liter pro Tag) geachtet werden. Purinarme Ernährung kann den Harnsäurespiegel senken, da Purin im Körper zu Harnsäure umgewandelt wird. Purin ist in großer Menge in Geflügel, Wild, Innereien, Fisch (Meeresfische), geräucherten Fisch- und Fleischwaren, Schalen- und Krustentieren und Suppenbrühe enthalten.
    Klinische Studien zeigen positive Effekte einer mäßig kalorien- und kohlenhydratreduzierten Diät mit erhöhtem Anteil an Eiweiß und ungesättigten Fettsäuren bei Gicht. Der Verzehr von Milchprodukten kann den Harnsäurespiegel im Blut senken. Bier und einige anderen alkoholische Getränke erhöhen die Harnsäurekonzentration, daher sollten sie in Maßen genossen werden.
  • Urostatika
    Urostatika, wie Allopurinol und Febuxostat, bewirken durch verschiedene Mechanismen ein Absinken des Harnsäurespiegels im Blut.
  • Urikosurika
    Urikosurika fördern die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren. Sie werden meist verordnet, wenn eine Unverträglichkeit gegenüber Urostatika vorliegt. Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder Nierensteinen dürfen Urosurika nicht eingesetzt werden.

Quellen:

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