Harnsäure

Harnsäure: Synonyme

Harnsäure erhöht, Hyperurikämie

Harnsäure: Allgemeines

Harnsäure

Beim Menschen ist die Harnsäure das Endprodukt des Purinstoffwechsels. Der Gesamtgehalt des Körpers beträgt circa 1 Gramm. Bei einer Gichterkrankung kann diese Menge auf über 30 Gramm ansteigen. Die Ausscheidung erfolgt sowohl über den Darm, als auch über die Nieren. Alter, Geschlecht und Ernährung beeinflussen den Harnsäurespiegel entscheidend. Der gesunde Mensch hat eine Harnsäurespiegel von 3 bis 6 Milligramm in 100 Milliliter (mg/dl) Blutserum.  Ab über 6,4 mg/dl spricht man von erhöhter Harnsäure, der Hyperurikämie.

Harnsäure: Störungen

Harnsäuremenge

Bestimmte Faktoren und Erkrankungen erhöhen die Harnsäureproduktion oder die Harnsäuremenge im Organismus. Unter anderem folgende:

  • Angeborene Stoffwechselstörungen der Nieren
  • Bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems
    Hierzu zählen unter anderem Leukämie, bösartige Lymphome, und einige anderen Krankheitsgruppen.
  • Hämolytische Anämien
    Bei diesen Formen der Blutarmut erreichen die roten Blutkörperchen ihre normale Lebensdauer nicht. Sie können zum Beispiel durch angeborene Defekte, Infektionskrankheiten, Herzklappenersatz oder durch toxisch-medikamentöse Ursachen auftreten.
  • Glykogenosen
    Die Speicherkrankheiten des Glykogens sind eine Gruppe verschiedener, angeborener Enzymdefekte. Sie zählen zu den seltenen Stoffwechselkrankheiten.
  • Lesch-Nyhan-Syndrom
    Die enzymatische Defekt des Lesch-Nyhan-Syndroms ist der Mangel des Enzyms Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (HPRT). Das Lesch-Nyhan-Syndrom ist eine vererbliche Erkrankung. Zu den Symptomen gehören eine Überproduktion von Harnsäure, kognitive Beeinträchtigung und Verhaltensprobleme.
  • Chronisches Nierenversagen und andere Nierenerkrankungen
  • Nebenwirkung von Medikamenten
  • Ernährung

Harnsäure: Therapie

Bei erhöhtem Harnsäurespiegel sollte das Körpergewicht normalisiert werden und auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden. Klinische Studien zeigen positive Effekte einer mäßig kalorien- und kohlenhydratreduzierten Diät mit erhöhtem Anteil an Eiweiß und ungesättigten Fettsäuren bei Gicht und erhöhter Harnsäure.

Gewisse Nahrungsmittel mit hohem Purinanteil sollten gemieden werden (Innereien, Fleischextrakt, gewisse Fischprodukte, Meeresfrüchte, etc.). Der Verzehr von Milchprodukten kann den Harnsäurespiegel im Blut senken.

Bier und einige anderen alkoholische Getränke erhöhen die Harnsäurekonzentration, daher sollten sie in Maßen genossen werden. Medikamente, welche die Harnsäurekonzentration im Blut erhöhen, können, nach Absprache mit einem Arzt, möglicherweise durch einen anderen Wirkstoff ersetzt werden.

Personen mit einem erhöhten Harnsäurespiegel, welche keine Symptome haben, werden bis zu einer bestimmten Grenze dessen, nur diätetisch behandelt. Ab gewissen hohen Werten oder einer manifesten Gicht, werden Urostatika (Allopurinol u.a.), sowie Urosurika zur Senkung der Harnsäurekonzentration eingesetzt.

 

Aktualisiert: 01.09.2016

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