Osteoporose

Was ist Osteoporose?

Osteoporose

Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen, bei der Knochenmasse vermehrt abgebaut wird. Dadurch verlieren die Knochen an Stabilität und brechen leichter. Osteoporose ist eine häufig vorkommende Krankheit. In Deutschland leiden bis zu sieben Millionen Menschen daran. Frauen sind häufiger betroffen als Männer; mehr als ein Drittel aller Frauen über 60 Jahre haben Osteoporose.

Was sind die Ursachen für Osteoporose?

Osteoporose

Bei Osteoporose ist der Stoffwechsel innerhalb der Knochen gestört. Knochen bestehen aus der so genannten Matrix, die ihnen die Form gibt, Kalzium und Phosphat. Diese beiden Stoffe werden in die Matrix eingelagert und machen sie hart und dicht. Für die Einlagerung von Kalzium sind Vitamin D und das Schilddrüsenhormon Calcitonin verantwortlich. Das Nebenschilddrüsenhormon Parathormon löst es aus den Knochen heraus. Zuständig für die Bildung und Steuerung dieser Hormone sind die Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron. Die Knochenzellen werden ständig auf-, ab- und umgebaut. Bis zum 40. Lebensjahr überwiegt der Aufbau, danach wird der Knochen in geringem Maße abgebaut. Bei Osteoporose wird viel zuviel Knochenmaterial abgebaut. Gleichzeitig wird nicht genügend Kalzium eingebaut, so dass die Knochen dünner werden.

Die häufigste Ursache von Osteoporose ist Östrogenmangel nach den Wechseljahren der Frau. Testosteronmangel beim Mann führt dagegen selten zu Osteoporose. Ein Risikofaktor ist außerdem das Alter. Ab dem 70. Lebensjahr tritt bei beiden Geschlechtern die so genannte Altersosteoporose auf, die auf mangelnde Bewegung über Jahre hinweg, Kalziummangel und Mangel an Vitamin D zurückzuführen ist.
Daneben gibt es weitere Faktoren, die das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, erhöhen:

  • Ein spätes Einsetzen der ersten Regel und der frühe Eintritt der Wechseljahre verkürzen die Zeit, in der Östrogene produziert werden.
  • Mangelnde Bewegung begünstigt den Knochenabbau.
  • Übertriebene Diäten können Kalziummangel oder Mangel an Vitamin D hervorrufen.
  • Auch übermäßiger Kaffeegenuss kann für Kalziummangel und Vitamin D-Mangel verantwortlich sein.
  • Dasselbe gilt für den Missbrauch von Abführmitteln und zuviel
  • Phosphat in der Nahrung.
  • Schlanke Menschen sind im Allgemeinen eher betroffen als vollschlanke.
  • Vermutlich spielen auch genetische Faktoren eine Rolle; das ist allerdings noch nicht bewiesen.
  • Eine erhöhte Kortisonproduktion oder die langjährige Einnahme von Kortison vermindert die Wirkung der Geschlechtshormone. Das Inhalieren von Kortison als Therapie bei Asthma hat dagegen keine solche Wirkung.
  • Rauchen kann die Knochen erheblich schädigen, da das Knochengewebe mangelhaft versorgt wird. Raucher verlieren doppelt soviel Knochensubstanz im Jahr wie Nichtraucher
  • Alkohol, im Übermaß genossen, schädigt die Leber, in der der Grundstoff für die Geschlechtshormone produziert wird.
  • Eine nicht behandelte Schilddrüsenüberfunktion beschleunigt den Stoffwechsel und damit den Knochenabbau.
  • Bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüse wird zuviel Parathormon gebildet, das Kalzium aus den Knochen herauslöst.
  • Chronische Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse verhindern die Aufnahme von Kalzium und Vitamin D.
  • Dasselbe gilt für langjährige Darmerkrankungen und
  • Magersucht.
  • Bei Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) kann das Kalzium aus Milchprodukten nicht aufgenommen werden.
  • Ein Mangel an Wachstumshormonen verhindert einen normalen Knochenaufbau.
  • Gelenkerkrankungen wie Arthritis schädigen die Knochen.
  • Ist die Funktion der Hoden oder der Eierstöcke gestört, werden nicht genügend Geschlechtshormone produziert.
  • Bestimmte Tumoren können sich negativ auf den Knochenstoffwechsel auswirken.

Was sind die Symptome von Osteoporose?

Zunächst treten nur schwach ausgeprägte Symptome wie z.B. gelegentliche Rückenschmerzen auf. Im weiteren Verlauf kommt es häufig zu Knochenbrüchen. Bei der Altersosteoporose treten meist Oberschenkelhalsbrüche auf, bei der hormonell bedingten Osteoporose Brüche der Wirbelkörper. Diese Brüche sind sehr schmerzhaft. Die Betroffenen entwickeln häufig Fehlstellungen, da sie sich auf Grund der starken Schmerzen gar nicht mehr bewegen. Das ist allerdings genau der falsche Weg. Gerade bei Osteoporose ist Bewegung von immanenter Wichtigkeit.

Wie kann man Osteoporose behandeln?

Es gibt einige Maßnahmen, um den Knochenabbau zu stoppen und den Knochenaufbau zu fördern. Wichtig ist, dass die Therapie so früh wie möglich begonnen wird. Meist werden vier Komponenten angewandt: die medikamentöse Behandlung des Knochenschwunds, die Therapie der Schmerzen, physikalische Therapie und spezieller Behandlung der Knochenbrüche.

  • Bei der medikamentösen Therapie werden Medikamente, die den Knochenabbau vermindern, eingesetzt. Seit neuestem gibt es auch ein Mittel, das den Knochenaufbau stimuliert. Zusätzlich muss mindestens 1 Gramm Kalzium pro Tag, verbunden mit 400 I.E. (Internationale Einheiten) Vitamin D, mit der Nahrung zugeführt oder eingenommen werden. Eine Hormonersatztherapie ist ebenfalls möglich, aber wegen des damit verbundenen erhöhten Krebsrisikos nicht ungefährlich.
  • Die Schmerzbehandlung ist bei Osteoporose besonders wichtig. Schmerzen führen dazu, dass man sich weniger bewegt und der Knochenschwund fortschreitet. Sind die Schmerzen sehr stark, können sie sogar zu Depressionen führen. Man unterscheidet zwischen einer reinen Schmerztherapie, die starke Schmerzen wirksam bekämpfen kann, und Medikamenten, die Entzündungen hemmen oder die Muskeln entspannen. Auch Wärme kann den Schmerz lindern. Moorbäder z.B. sind eine sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen Schmerztherapie.
  • Die physikalische Therapie besteht sowohl aus Krankengymnastik als auch aus gezieltem Training. Leichter Sport (z.B. Rückenschwimmen) und Spaziergänge fördern den Knochenaufbau.
  • Die Behandlung von Knochenbrüchen erfolgt meistens durch eine Operation. Bei Oberschenkelhalsbrüchen muss häufig ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt werden, bei Brüchen der Wirbelkörper kann ein spezielles Stützmieder zur Anwendung kommen.

Wie verläuft Osteoporose?

Osteoporose muss unbedingt behandelt werden. Ohne Therapie kommt es immer häufiger zu Knochenbrüchen und starken Schmerzen, die bis zur Invalidität führen können. Wird die Osteoporose allerdings fachgerecht therapiert, schreitet die Erkrankung nur selten fort.

Wie kann ich Osteoporose vorbeugen?

Es gibt viele Mittel, um Osteoporose vorzubeugen. Wichtig sind dabei folgende Punkte:

  • Bewegung fördert den Aufbau der Knochen.
  • Man sollte ausreichend Kalzium zu sich nehmen. Richtwerte sind für Frauen zwischen 25 und 45 Jahren 1000 mg pro Tag, ab 45 Jahren 1500 mg. Männer ab 25 sollten 1000 mg täglich zu sich nehmen. Ab 65 erhöht sich auch bei ihnen der Bedarf: 1500 mg pro Tag sollten aufgenommen werden. Kalzium ist in Milchprodukten, vor allem in Käse, enthalten. Wenn Kalzium in der Ernährung nicht ausreichend enthalten ist, können Kalziumpräparate eingenommen werden.
  • Auch Vitamin D sollte in ausreichendem Maße zu sich genommen werden. Vor allem Fisch, Eier, Milch und Butter enthalten viel Vitamin D. Außerdem bildet es der Körper mit Hilfe der UV-Strahlung selbst. Man sollte deshalb auch im Winter jeden Tag mindestens eine halbe Stunde nach draußen gehen.
  • Das Rauchen sollte vermieden werden.
  • Ebenso sollte man darauf achten, nicht zuviel Alkohol zu konsumieren.
  • Die Ernährung sollte nicht zu phosphathaltig sein. Phosphat ist vor allem in Fleisch und Wurst, Schmelzkäse und Softdrinks enthalten (erkenntlich an den Zusatzstoffen E 338-341 und E 450).
  • Wenn man mehrere Risikofaktoren für Osteoporose hat, sollte man sich an seinen Arzt wenden. Es gibt eine vorbeugende medikamentöse Therapie gegen Osteoporose.

Das biofitt-­Gesundheits­telefon

00800 11 00 77 00
(Europaweit gebührenfrei)

Wir freuen uns auf ein Gespräch mit Ihnen und beraten Sie gerne persönlich!