Vitamine und Immunsystem

Synonyme

Vitamine Abwehrkraft, Vitamine Abwehrkräfte, Abwehrmechanismen stärken durch Vitamine, Vitamine Immunabwehr

Allgemeines

Vitamine und Immunsystem

Als Immunsystem (Latein immunis für frei, rein) wird das biologische Abwehrsystem bezeichnet, welches Schädigungen durch Krankheitserreger verhindert. Die Abwehrmaßnahmen des Körpers beginnen bereits an seinen äußeren Oberflächen (Haut, Schleimhäute, etc.) und werden durch viele verschiedene Mechanismen innerhalb des Organismus ergänzt.

Ein Abwehrmechanismus kann unspezifisch gegen verschiedenste Krankheitserreger gerichtet sein oder nur gegen einen speziellen Erreger wirken. Die unspezifische Immunantwort ist angeboren. Die spezifische Immunabwehr kann sich entwickeln und anpassen.

Je nach Art der Abwehr kann auch zwischen humoraler (an Proteine des Blutplasmas gebunden) und zellulärer (spezielle Immunzellen) Immunantwort unterschieden werden. Eine zentrale Rolle spielt das Zusammenwirken der verschiedenen Abwehrmechanismen, denn nur so kann der Körper sich effektiv vor Krankheitserregern schützen.

Vitamine & Mineralstoffe

Vitamine, ihre Metabolite (Zwischenprodukte in einem Stoffwechselvorgang) und Mineralstoffe sind für eine Vielzahl von physiologischen Prozessen notwendig. Sie erfüllen verschiedene Funktionen und sind Regulatoren diverser Aufgaben des Organismus. Desweiteren sind sie am Stoffwechsel beteiligt und essentiell in der embryonalen Entwicklung. Zusätzlich spielen sie eine wichtige Rolle im Immunsystem, welche sowohl angeborene und erworbene Immunantworten betrifft. Eine angepasste, regelmäßige Zufuhr dieser Stoffe unterstützt den Körper bei der Abwehr von Krankheitserregern.

  • Vitamin A
    Vitamin A erfüllt sehr spezifische Funktionen im Immunsystem, wodurch es dieses stärkt. Es spielt eine zentrale Rolle für die Struktur und Gesundheit von Schleimhäuten, durch welche Krankheitserreger abgewehrt werden. Daher ist eine ausgeglichene Versorgung wichtig. Es ist in Leber, Fleisch, Milchfetten, Fisch, und als Provitamin in vielen Pflanzen, wie Karotten und Kürbis zu finden. Ein Mangel kann unter anderem zu Nachtblindheit und trockener Haut führen.
  • Vitamin D
    Vitamin D ist sowohl für die angeborene, als auch für die erworbene Immunität ein wichtiger Faktor. Der Körper nimmt es zum einen aus der Nahrung auf, zum anderen kann er es selbst unter dem Einfluss von Sonnenlicht herstellen. Gesunde Erwachsene können wahrscheinlich ihren Bedarf an Vitamin D bei ausreichender Einwirkung von Sonnenlicht, durch die eigene Produktion im Organismus decken.Dieses fettlösliche Vitamin ist unter anderem in fettreichen Fischprodukten, Innereien, Eiern und teilweise in Milchprodukten vorhanden. Bei einer Unterversorgung kommt es zu Rachitis und Osteomalazie (Knochenerweichung).
  • Vitamin E
    Bei einem Vitamin E-Mangel kommt es zu einer Reduktion der Funktion der B- und T-Zellen (gehören zu den weißen Blutkörperchen), wodurch das Immunsystem geschwächt wird. Mangelerscheinungen (Wundheilungsstörung, Leistungsschwäche, etc.) sind heutzutage in Europa eher selten, da Vitamin E in der Leber und im Fettgewebe gut gespeichert werden kann. Es ist in pflanzlichen Ölen, in Vollkorngetreide, Nüssen und Soja zu finden.
  • Weitere Vitamine & Mineralstoffe
    Vitamin B6, Folsäure, Vitamin B12, Pantothensäure, Vitamin C und Selen, Zink, Kupfer und Eisen unterstützen ebenfalls durch verschiedenste Funktionen und Wirkungen das Immunsystem.

Quellen

Deetjen et al., Physiologie, 2005 Elsevier GmbH München

Mora JR et al., Vitamin effects on the immune system: vitamins A and D take centre stage., Nat Rev Immunol. 2008 Sep;8(9):685-98.

Khoo AL et al., Translating the role of vitamin D(3) in infectious diseases., Crit Rev Microbiol. 2012 Feb 5.

Pekmezci D., Vitamin E and immunity., Vitam Horm 2011;86:179-215.
Deetjen et al., Physiologie, 2005 Elsevier GmbH München

Hughes DA., Effects of dietary antioxidants on the immune function of middle-aged adults., Proc Nutr Soc. 1999 Feb;58(1):79-84.