Einschlafstörung natürlich behandeln

Synonyme Einschlafstörung

Insomnie, Dyssomnie, Schlafstörung, Schlafprobleme

Was ist eine Einschlafstörung

Einschlafstörung

Von einer Einschlafstörung spricht man, wenn das Einschlafen länger als 30 Minuten dauert, dies mehrmals wöchentlich auftritt und über einen Monat andauert. Schlafstörungen allgemein sind sehr häufig. In den westlichen industrialisierten Nationen stellen Einschlafstörungen zudem sozialmedizinisches und gesellschaftliches Problem dar. Die Industrialisierung und der gesellschaftliche Wandel stellen hohe Forderungen an die geistige Leistungsfähigkeit. Ist diese durch die fehlende Erholsamkeit des Schlafes eingeschränkt, kann es Leistungsminderungen kommen. Eine dauerhafte Schlafstörung kann die Durchführbarkeit der Anforderungen des Alltags, wie etwa das Bedienen von Maschinen oder Autofahren, einschränken.

Daher sollte ein andauernde Einschlafstörung und dessen mögliche Ursachen auch ggf. ärztlich untersucht werden.

Die möglichen Ursachen einer Einschlafstörung

Die Ursachen einer Einschlafstörung sind vielfältig. Man kann sie unter anderem, wie folgt einteilen:

  • Intrinsische Störungen die Schlaflosigkeit verursachen, sind unter anderem das Schlaf-Apnoe-Syndrom, eine Erkrankung die Atemstillstände während des Schlafs verursacht, die Hypersomnie (Krankhafte Schlafvermehrung)  oder das Restless-Legs-Syndrom, ein neurologisches Beschwerdebild mit Gefühlsstörungen und Bewegungsdrang in den Beinen.
  • Extrinsische Störungen sind zum Beispiel Stress und psychische Belastungen, Alkohol, gewisse Medikamente oder auch Umwelteinflüsse, wie Lärm und Licht, welche den Schlaf stören.

Symptome der Einschlafstörung

Durch die fehlende nächtliche Erholung kann es zu starker Tagesmüdigkeit mit Konzentrationsstörungen und Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit kommen, dieses können Symptome einer Einschlafstörung sein. Körperliche Veränderungen wie ein erhöhter Puls, und erniedrigte Körpertemperatur können ebenfalls auftreten.

Die Diagnose einer Einschlafstörung

Eine Grundlage der Diagnostik ist ein ausführliches Gespräch mit einem Arzt. Die Symptome der Einschlafstörung, deren Dauer, die Häufigkeit, beeinflussende Faktoren und weitere wichtige Informationen werden erfragt. Umweltbedingungen, Schlafgewohnheiten, Erkrankungen und Medikamenteneinnahmen werden ebenfalls erhoben. Besteht der Verdacht, dass die Einschlafstörung durch eine Erkrankung verursacht wird, so muss diese abgeklärt und therapiert werden.

Schlafhygiene bei einer Einschlafstörung

Schlafhygiene ist die Technik, welche einen gesunden, erholsamen Schlaf fördert. Bestimmte Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen helfen, Einschlafstörung zu vermeiden oder wieder besser zu schlafen.

Hier ein paar sinnvolle Regeln zur Vermeidung einer Einschlafstörung

  • Gehen Sie nur schlafen, wenn Sie wirklich müde sind.
  • Halten Sie jeden Tag regelmäßige Aufsteh- und Zubettgeh-Zeiten ein.
  • Üben Sie vor dem Schlafen entspannungsfördernde Rituale aus.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport, überanstrengen Sie sich jedoch nicht vor dem Zubettgehen.
  • Vermeiden Sie abends koffeinhaltige Getränke, Lebensmittel und Medikamente (wenn nicht anders verordnet)
  • Rauchen Sie nicht kurz vor dem Schlafen.
  • Vermeiden Sie während des Tages zu schlafen.
  • Reduzieren Sie den Alkoholkonsum.
  • Gestalten Sie ihre Schlafumgebung angenehm.

Die Therapie einer Einschlafstörung

Oft bessert sich die Symptomatik bereits durch das Beachten der Schlafhygiene. In manchen Fällen ist auch eine Behebung oder Behandlung der zugrundeliegenden Ursache möglich. Kognitive Verhaltenstherapie, Yoga, autogenes Training oder andere Entspannungstechniken können ebenfalls wirksam sein, eine Einschlafstörung zu therapieren. Auch eine Behandlung mit synthetischen oder pflanzlichen Schlafmitteln kann, je nach Art und Ursache der Einschlafstörung, angewandt werden.

Es gibt zahlreiche pflanzliche und synthetische Schlaftabletten mit unterschiedlicher und unterschiedlich starker Wirkung bei der Diagnose einer Einschlafstörung.

Schlafmittel synthetisch

  • Antihistaminika: verändern das normale Schlafmuster, nach einigen Wochen tritt ein Gewöhnungseffekt ein, das Abhängigkeitspotential ist gering.
  • Antidepressiva: haben auch eine schlafanstoßende Wirkung.
  • Neuroleptika: besitzen eine dämpfend-beruhigende Wirkung.
  • Benzodiazepine: haben unter anderem eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Sie sollten nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da es sonst zu einer Abhängigkeit kommen kann. Die meisten Benzodiazepine sind in der Bundesrepublik Deutschland in die Anlage III (verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel) des BtMG aufgenommen worden. Sie sind nur mit einem Betäubungsmittelrezept erhältlich.
  • Nicht-Benzodiazepin-Agonisten: unterscheiden sich strukturell von den Benzodiazepinen, haben aber ein ähnliches Wirkprofil. Eine Abhängigkeitsreaktion kann bei längerfristiger Einnahme auftreten. Einige Nicht-Benzodiazepin-Agonisten sind in der Bundesrepublik Deutschland in die Anlage III (verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel) des BtMG aufgenommen worden. Sie sind nur mit einem Betäubungsmittelrezept erhältlich.

Mit pflanzlichen Schlafmitteln eine Einschlafstörung behandeln

  • Escholtzia californica (kalifornische Mohnblume): hat beruhigende, krampflösende und schmerzstillende Wirkeigenschaften.
  • Ballota nigra (Schwarznesselkraut): wirkt gegen Übelkeit und hat krampflösende und beruhigende Effekte.
  • Hypericum perforatum (Johanniskraut): wird zur Therapie von Depressionen und nervöser Unruhe eingesetzt. Bei hellhäutigen Personen oder bei Einnahme von hohen Dosen kann es zu einer Sonnenbrandneigung führen. Die Wirkung mancher Medikamente (Immunsuppressiva, orale Kontrazeptiva, Antibiotika, u.a.) wird beeinflusst, daher sollte bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut und anderen Medikamenten ein Arzt konsultiert werden.
  • Andere: Als weitere pflanzliche Schlafmittel werden Hopfen, Baldrian, Melisse, Kamille und einige andere angewandt.

 

Aktualisiert: 30.08.2016

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