Schlaflos

Synonyme: Schlaflosigkeit, Schlafstörung, Insomnie, Agrypnie, Hyposomnie

Definition „Schlaflos“

Schlaflos  - Schlaflosigkeit, Schlafstörung, Insomnie, Agrypnie, HyposomnieDie Schlaflosigkeit, auch Insomnie genannt, bezeichnet eine Beeinträchtigung des Schlafes aus unterschiedlichen Gründen. Man kann zwischen einer Einschlafstörung, das Einschlafen dauert länger als 30 Minuten, und einer Durchschlafstörung unterscheiden, häufiges Erwachen in der Nacht bevor länger als 6 Stunden geschlafen wurde. Häufig sind auch Kombinationen dieser Störungen. Bei Schlaflosigkeit muss untersucht werden, ob ihr eine körperliche Erkrankung zugrunde liegt oder sie von Substanzen oder Stress ausgelöst wird. Ist dies nicht der Fall, spricht man von einer primären Insomnie.

Schlafstörungen sind sehr häufig und betreffen 95% aller Menschen im Laufe ihres Lebens.

Ursachen von Schlaflosigkeit

Schlaflos - Schlaflosigkeit, Schlafstörung, Insomnie, Agrypnie, HyposomnieSchlaflosigkeit ist meist vorübergehend, von kurzer Dauer und wird durch akuten Stress, etwa in der Arbeit oder in der Schule, hervorgerufen. Besteht eine Insomnie jedoch länger als 6 Monate, spricht man von einer chronischen Schlafstörung.

Intrinsische Störungen

Intrinsische Störungen, die schlaflose Nächte verursachen, sind unter anderem das Schlaf-Apnoe-Syndrom, eine Erkrankung die Atemstillstände während des Schlafs verursacht, oder das Restless-Legs-Syndrom, ein neurologisches Beschwerdebild mit Gefühlsstörungen und Bewegungsdrang in den Beinen.

Extrinsische Störungen

Zu den extrinsischen Störungen zählen Alkohol, gewisse Medikamente oder auch Umwelteinflüsse, welche den Schlaf stören.

Klassifikation der Schlaflosigkeit

Schlafstörungen werden nach ICSD-2 folgendermaßen eingeteilt:

  • Anpassungsbedingte oder akute Insomnie
  • Psychophysiologische Insomnie (ungenügender Schlaf, „erlernte“ Insomnie)
  • Paradoxe Insomnie (Schlaf wird nur subjektiv als schlecht wahrgenommen)
  • Idiopathische Insomnie (besteht seit der Kindheit)
  • Insomnie im Rahmen einer psychischen Störung
  • Insomnie im Rahmen inadäquater Schlafhygiene
  • Verhaltensabhängige Schlafstörung in der Kindheit
  • Insomnie im Rahmen von Medikamenten- oder Substanzmittelmissbrauch
  • Insomnie im Rahmen einer organischen Erkrankung
  • Insomnie unabhängig von Substanzmittelgebrauch oder anderen physiologischen Bedingungen, nicht spezifiziert (nichtorganische Insomnie)
  • Physiologische (organische) Insomnie, nicht spezifiziert

Symptome der Schlaflosigkeit

Durch die fehlende Erholsamkeit des Schlafs, kommt es zu starker Tagesmüdigkeit mit Konzentrationsstörungen und Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit. Auch körperliche Symptome wie erhöhte Herzfrequenz, erniedrigte Körpertemperatur oder Zittern können durch Schlaflosigkeit ausgelöst werden.

Diagnose der Schlaflosigkeit

Um eine Schlafstörung zu diagnostizieren, ist ein ausführliches Gespräch mit einem Arzt notwendig. Die Lebensgewohnheiten, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und Schlafgewohnheiten werden erhoben, um eine mögliche Ursache festzustellen. Bei Bedarf können Laboruntersuchungen oder eine Untersuchung im Schlaflabor zur genaueren Abklärung durchgeführt werden. Durch das Führen eines Schlaftagebuchs durch den Patienten ist es möglich, die Schlafstörung besser zu klassifizieren.

Therapie der schlaflosen Nächte

Das Ziel der Behandlung einer Schlafstörung ist die Verbesserung der Schlafqualität und eine Reduktion der Symptomatik bei Tage. In manchen Fällen ist eine Behebung oder Behandlung der zugrundeliegenden Ursache möglich. Weiters sollten schlaflose Patienten die Schlafhygiene optimieren, indem die richtige Verhaltens- und Umgangsweise mit dem Schlaf besprochen wird. Auch eine Behandlung mit synthetischen oder pflanzlichen Schlafmitteln kann, je nach Art und Ursache der Störung, angewandt werden. Kognitive Verhaltenstherapie oder ein Entspannungstraining können ebenfalls wirksam sein.

Synthetische Schlafmittel

  • Benzodiazepine:
    sie haben eine beruhigende, angstlösende, krampflösende und schlaffördernde Wirkung und sollten nicht länger als ein Monat eingenommen werden
  • Nicht-Benzodiazepin-Agonisten:
    unterscheiden sich strukturell von den Benzodiazepinen, haben aber ein ähnliches Wirkprofil
  • Barbiturate:
    haben starke Neben- und Nachwirkungen und werden heutzutage kaum mehr eingesetzt
  • Antihistaminika:
    sie verändern das normale Schlafmuster, nach einigen Wochen tritt ein Gewöhnungseffekt ein, das Abhängigkeitspotential ist gering
  • Chloralhydrat:
    hat eine sehr lange Halbwertszeit und verbleibt daher über einige Tage im Körper, hat unangenehme Nebenwirkungen, wird heute kaum mehr verwendet
  • Clomethiazol:
    wird nur noch bei schweren Schlafstörungen im höheren Lebensalter eingesetzt
  • Antidepressiva:
    haben auch eine schlafanstoßende Wirkung
  • Neuroleptika:
    besitzen eine dämpfend-beruhigende Wirkung

Pflanzliche Schlafmittel

Escholtzia californica (kalifornische Mohnblume)

Escholtzia californica (kalifornische Mohnblume)

  • Wirksame Bestandteile
    Die oberirdischen Teile der Pflanze werden zur Blütezeit gesammelt und getrocknet.
  • Anwendungsgebiete
    Der Kalifornische Mohn hat beruhigende, krampflösende und schmerzstillende Wirkeigenschaften. Er ist unter anderem bei Bettnässen, Schlafstörungen, nervöser Anspannung und Angstzuständen hilfreich.
  • Nebenwirkungen
    Nebenwirkungen sind keine bekannt

Ballota nigra (Schwarznesselkraut)

Ballota nigra (Schwarznesselkraut)

  • Wirksame Bestandteile
    Die Pflanze wird geerntet, wenn sie zu blühen beginnt und anschließend zur Gänze für die spätere Verwendung getrocknet. Das frische Kraut wird manchmal verwendet, um einen Sirup herzustellen.
  • Anwendungsgebiete
    Das Schwarznesselkraut wirkt gegen Übelkeit und hat krampflösende und beruhigende Effekte.
  • Nebenwirkungen
    Nebenwirkungen sind keine bekannt.

Hypericum perforatum (Johanniskraut)

Hypericum perforatum (Johanniskraut)

  • Wirksame Bestandteile
    Die Früchte und Blüten des Johanniskrauts enthalten die Wirkstoffe Hypericin, Pseudohypericin, Hyperforin, Adhyperforin, Flavonoide und Bioflavone.
  • Anwendungsgebiete
    Hypericum perforatum wird zur Behandlung leichter und mittelschwerer Depressionen, sowie bei nervöser Unruhe eingesetzt.
  • Nebenwirkungen & Wechselwirkungen
    Johanniskraut wird im Allgemeinen gut vertragen, Nebenwirkungen treten selten auf und sind eher gering. Es kann bei hellhäutigen Personen oder bei Einnahme von hohen Dosen zu einer Sonnenbrandneigung führen. Die Wirkung mancher Medikamente (Immunsuppressiva, orale Kontrazeptiva, Antibiotika, u.a.) wird beeinflusst, daher sollte bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut und anderen Medikamenten ein Arzt konsultiert werden.

Vorbeugung

Um Schlaflosigkeit vorzubeugen, sollte im Bett nur geschlafen werden und keine Arbeiten oder Ähnliches vor dem Schlafen im Bett durchgeführt werden. Ein regelmäßiges Zubettgehen, körperliche Aktivität und angepasste Essenszeiten fördern ebenfalls den Schlaf.

Quellen:

Brunnhuber, Frauenknecht, Lieb; Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie; 2005 Elsevier
Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
The Gallup organization. The Gallup study of sleeping habits. Princeton, NJ,: The Gallup Organization; 1979.
Roehrs T, Zorick FJ, Roth T. Transient and short-term insomnias. In: Kryger MH, Roth T, Dement WC, eds. Principles and Practice of Sleep Medicine. New York: McGraw-Hill; 2000:624-32
Zammit GK, Weiner J, Damato N, Sillup GP, McMillan CA. Quality of life in people with insomnia. Sleep. May 1 1999;22 Suppl 2:S379-85.
Schutte-Rodin S, Broch L, Buysse D, Dorsey C, Sateia M. Clinical guideline for the evaluation and management of chronic insomnia in adults. J Clin Sleep Med. Oct 15 2008;4(5):487-504

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Schlaflosigkeit natürlich heilen

Die Schlaflosigkeit, auch Insomnie genannt, bezeichnet eine Beeinträchtigung des Schlafes aus unterschiedlichen Gründen.

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