Schlafmittel

Synonyme:
SchlafmittelSchlaftablette, Schlaftabletten, Schlaf-fördernde Medikamente, Hypnotikum

Schlafmittel synthetisch

SchlafmittelEs gibt zahlreiche synthetische Schlaftabletten mit unterschiedlicher und unterschiedlich starker Wirkung. Die meisten von ihnen sind verschreibungspflichtig. Die Übergänge zu einerseits den Betäubungsmitteln (Narkotika) und andererseits den Beruhigungsmitteln (Sedativa) sind fließend.

  • Benzodiazepine:
    sie haben eine beruhigende, angstlösende, krampflösende und schlaffördernde Wirkung und sollten nicht länger als ein Monat eingenommen werden, da es sonst zu einer Abhängigkeit kommen kann.
  • Nicht-Benzodiazepin-Agonisten:
    unterscheiden sich strukturell von den Benzodiazepinen, haben aber ein ähnliches Wirkprofil.
  • Barbiturate:
    haben starke Neben- und Nachwirkungen und werden heutzutage kaum mehr eingesetzt.
  • Antihistaminika:
    sie verändern das normale Schlafmuster, nach einigen Wochen tritt ein Gewöhnungseffekt ein, das Abhängigkeitspotential ist gering.
  • Chloralhydrat:
    hat eine sehr lange Halbwertszeit und verbleibt daher über einige Tage im Körper, hat unangenehme Nebenwirkungen, wird heute kaum mehr verwendet.
  • Clomethiazol:
    wird nur noch bei schweren Schlafstörungen im höheren Lebensalter eingesetzt.
  • Antidepressiva:
    haben auch eine schlafanstoßende Wirkung.
  • Neuroleptika:
    besitzen eine dämpfend-beruhigende Wirkung.
  • Propofol:
    wird meist zur Sedierung bei Magen- und Darmspiegelungen und ähnlichem eingesetzt. Es wirkt als Schlafmittel und hat keine schmerzlindernde Wirkung.
  • Etomidat:
    wirkt als Schlafmittel, hat keine schmerzlindernde Wirkung und wird für Narkosen eingesetzt. Nach der Injektion schläft der Patient nach einigen Sekunden ein.

Schlafmittel pflanzlich

  • Escholtzia californica (kalifornische Mohnblume):
    Escholtzia californica (kalifornische Mohnblume)Der Kalifornische Mohn hat beruhigende, krampflösende und schmerzstillende Wirkeigenschaften. Er ist unter anderem bei Bettnässen, Schlafstörungen, nervöser Anspannung und Angstzuständen hilfreich. Nebenwirkungen sind keine bekannt.
  • Ballota nigra (Schwarznesselkraut):
    Ballota nigra (Schwarznesselkraut)Das Schwarznesselkraut wirkt gegen Übelkeit und hat krampflösende und beruhigende Effekte. Nebenwirkungen sind keine bekannt.
  • Hypericum perforatum (Johanniskraut):
    Hypericum perforatum (Johanniskraut)Das Johanniskraut wird zur Therapie von Depressionen und nervöser Unruhe eingesetzt. Bei hellhäutigen Personen oder bei Einnahme von hohen Dosen kann es zu einer Sonnenbrandneigung führen. Die Wirkung mancher Medikamente (Immunsuppressiva, orale Kontrazeptiva, Antibiotika, u.a.) wird beeinflusst, daher sollte bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut und anderen Medikamenten ein Arzt konsultiert werden.
  • Andere:
    Als weitere pflanzliche Schlafmittel werden Hopfen, Baldrian, Melisse, Kamille und einige andere angewandt.

Entspannungstechniken

Entspannungstechniken wie Autogenes Training können bei Schlafstörungen angewandt werden und zeigen in klinischen Studien positive Auswirkungen. Autogenes Training ist eine Methode der Autosuggestion, der Selbstbeeinflussung. Bei dieser Methode ist das Ziel, sich selbst in einen Zustand der Entspannung zu versetzen. Auch andere Techniken, wie zum Beispiel Yoga, können bei Insomnie eingesetzt werden und zeigen Erfolge.

Melatonin

Melatonin ist ein Hormon, welches aus Serotonin produziert wird und den Tag-Nacht-Rhythmus des menschlichen Körpers steuert. Melatonin-Präparate sind verschreibungspflichtig. Nebenwirkungen und Wechselwirkungen, sowie die Langzeitanwendung wurden noch kaum untersucht, daher können dazu keine Aussagen getroffen werden.

Quellen:

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Wendelberger; Heilpflanzen, Blv Buchverlag, März 2011
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