Trockene Augen

Was sind trockene Augen?

Bei trockenen Augen verändert sich entweder die Zusammensetzung des Tränenfilms auf der Augenoberfläche oder die Tränenmenge wird insgesamt geringer. Das Auge ist dadurch nicht mehr optimal befeuchtet, und die Augenoberfläche wird wund und gereizt.
Trockene Augen sind eine sehr häufige Störung. In den Industriestaaten leidet etwa jeder fünfte Patient, der einen Augenarzt aufsucht, an trockenen Augen. Besonders häufig sind Frauen und ältere Menschen betroffen.

Was sind die Ursachen für trockene Augen?

Trockene Augen können viele Ursachen haben. Häufig sind sie in der Lebensweise des Betroffenen begründet. Häufige Arbeit am Computer, der Aufenthalt in klimatisierten Räumen sowie Heizungsluft begünstigen trockene Augen. Beim langen Starren auf den Bildschirm verlangsamt sich der regelmäßige Lidschlag, der für eine Benetzung des Auges mit Tränenflüssigkeit sorgt. Auch Zigarettenrauch macht die Augenoberfläche trocken. Kontaktlinsen sind ein besonderer Risikofaktor für trockene Augen. Da sie die Augenoberfläche erwärmen, verdunstet die Tränenflüssigkeit schneller. Daneben können andere Krankheiten die Ursache für trockene Augen sein. Hautkrankheiten (die Augenoberfläche ist Haut, die im Laufe der Entwicklung des Menschen umgewandelt wurde), Diabetes Mellitus, Schilddrüsenerkrankungen oder Rheuma rufen oft trockene Augen hervor. Besonders immunologische Erkrankungen sind oft die Ursache für trockene Augen, da die Bindehaut des Auges ein Teil des Immunsystems ist. Darüber hinaus können sich Medikamente wie Beta-Blocker, Psychopharmaka, Schlafmittel, Hormone (z.B. die Anti-Babypille) oder Anti-Allergika auf die Funktion der Tränenproduktion auswirken und trockene Augen hervorrufen.

Verletzungen oder Operationen am Auge können ebenfalls die Ursache für trockene Augen sein. Allgemein nimmt mit dem Alter die Produktion von Tränenflüssigkeit ab. Bei Frauen wirkt sich die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren häufig ungünstig auf die Tränenproduktion aus.

Was sind die Symptome von trockenen Augen?

Die Symptome von trockenen Augen sind

• Kratzen oder Brennen im Auge
• müde Augen
• geschwollene Augenlider
• verklebte Augen am Morgen
• häufiges Augentränen, z.B. bei Wind
• Fremdkörpergefühl im Auge
• Lichtempfindlichkeit
• Absonderung von Schleim
• Schmerzen in rauchgeschwängerter Luft, im Flugzeug, bei Wind etc.

Wie behandelt man trockene Augen?

Trockene Augen sollten in jedem Fall augenärztlich untersucht werden, da sie auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen können. Außerdem können chronisch trockene Augen im schlimmsten Fall zu Sehbehinderung führen.
In der Therapie von trockenen Augen wird die fehlende Tränenflüssigkeit durch eine künstliche Flüssigkeit ersetzt. Es gibt hierfür eine Vielzahl von Präparaten, je nach Schwere der Störung.
In schwereren Fällen werden die Tränenpünktchen, durch die die Tränenflüssigkeit abfließt, mit einem kleinen Kunststoffstöpsel oder durch die so genannte Elektrokauterisation (gezielte Zerstörung von Gewebe durch elektrischen Strom) verschlossen.

Wie ist der Verlauf bei trockenen Augen?

Sind Medikamente, äußere Umstände oder heilbare Krankheiten die Ursache für trockene Augen, kann die Störung ganz zurückgehen. Da die meisten Betroffenen aber eine Veranlagung zu trockenen Augen aufweisen, ist eine dauerhafte vollständige Heilung selten. Die meisten Menschen, die an trockenen Augen leiden, müssen ab und zu Tränenersatzflüssigkeit anwenden.
Unbehandelt können trockene Augen zu ernsten Komplikationen führen. Infektionen werden häufiger, Binde- oder Hornhautentzündungen können chronisch werden. Die Folge ist Vernarbung oder Geschwulstbildung auf der gereizten Augenoberfläche. In solch schweren Fällen kann es sogar zu Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit kommen. Trockene Augen müssen deshalb immer von einem Facharzt behandelt werden.