Behandlung von Depression

Behandlung von Depression

Eine breite Palette von wirksamen Behandlungen steht zur Therapie einer Depression zur Verfügung. Medikamente allein können die Symptome lindern. Die Psychotherapie (z. B. kognitive Verhaltenstherapie, interpersonelle Therapie) ist ebenfalls eine Behandlungsoption, deren positiver Effekt in klinischen Studien gezeigt wurde. Sie kann entweder alleine oder in Verbindung mit Medikamenten angewandt werden. Die Kombination führt in der Regel zu einem schnellen und anhaltenden Ansprechen. Bei Kindern und Jugendlichen ist die Pharmakotherapie als einzige Behandlung unzureichend.

Pharmakologische Therapie

Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)

Behandlung von Depression

SSRIs wirken am Serotonin-Transporter und erhöhen die Serotonin-Konzentration in der Gewebeflüssigkeit des Gehirns. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer sind einfach zu dosieren und bewirken eine geringere Toxizität bei Überdosierung, als andere Antidepressiva. Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit sind sie oft Mittel der ersten Wahl, sowohl bei Kindern und Jugendlichen, als auch bei Erwachsenen. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen zählen gastrointestinale Beschwerden, sexuelle Funktionsstörungen, Müdigkeit und Unruhe.
Da das Nebenwirkungsprofil von SSRIs geringer ist, als bei anderen Wirkstoffen, ist eine gute Compliance (Therapietreue) möglich.

Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI)

Diese Medikamente binden ebenfalls an Serotonin- und Noradrenalin-Transporter und steigern dadurch die Transmitter-Konzentration. Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer werden bei Patienten mit signifikanter Müdigkeit oder Schmerzsyndromen verbunden mit Depression, angewandt. Weiters sind sie Mittel der Wahl bei mangelndem Therapieerfolg mit SSRIs. Sicherheit, Verträglichkeit und Nebenwirkungsprofil von SNRIs sind ähnlich denen der SSRIs, mit der Ausnahme, dass es in Rahmen der Behandlung sehr selten zu einem anhaltenden Anstieg des Blutdrucks kommen kann.

Antidepressiva

Atypische Antidepressiva erhöhen ebenfalls die Konzentration von Serotonin und Noradrenalin. Im Gegensatz zu den SNRI blockieren diese Antidepressiva jedoch nicht die Wiederaufnahme, sondern erhöhen ihre Ausschüttung aus den Speichern. Atypische Antidepressiva ergänzen wirksam die Therapie bei schweren depressiven Störungen, aber sie sind mit einem erhöhten Risiko für Nebenwirkungen verbunden. Diese Wirkstoffe weisen ebenfalls geringe Toxizität bei Überdosierung auf und haben einen Vorteil gegenüber den SSRIs, da sie weniger sexuelle Dysfunktion und gastrointestinale (den Magen-Darm-Trakt betreffende) Beschwerden verursachen.

Antidepressiva

Das Enzym Monoaminooxidase baut die Transmitter Noradrenalin und Serotonin ab. Werden diese Enzyme gehemmt, steigt die Konzentration von Noradrenalin und Serotonin im Hirnstoffwechsel an. Monoaminoxidase-Hemmer sind wirksam bei einer Vielzahl von affektiven Störungen und Angststörungen. Allerdings müssen Patienten, die nicht-selektive, irreversible MAO-Hemmer einnehmen, eine strenge, tyraminarme Diät halten. Tyramin entsteht bei der Zersetzung von Eiweißen und ist häufig in Nahrungsmittel enthalten, zu deren Fertigung Schritte wie Gärung oder Fermentation gehören (Käse, Rotweine, Schokolade, etc). In Verbindung mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel, kann die Einnahme von nicht-selektiven irreversiblen MAO-Hemmern zu einem gefährlichen Blutdruckanstieg führen. Andere Nebenwirkungen sind Schlaflosigkeit, Angstzustände, Orthostase (Regualtionsstörung des Blutdrucks), Gewichtszunahme und sexuelle Funktionsstörungen.

Weitere Antidepressiva

Weitere Präparate sind Noradrenalin-Serotonin-selektive Antidepressiva (NaSSA), Duales Serotonerges Antidepressivum (DSA), Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (NARI), Serotonin-Wiederaufnahmeverstärker (SRE), Serotonin-Modulatoren und selektive Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer (NDRI).

Pflanzliche Wirkstoffe

Ballota nigra (Schwarznesselkraut)

Behandlung von Depression - Schwarznesselkraut

Wirksame Bestandteile:
Die Pflanze wird geerntet, wenn sie zu blühen beginnt und anschließend zur Gänze für die spätere Verwendung getrocknet. Das frische Kraut wird manchmal verwendet, um einen Sirup herzustellen.
Anwendungsgebiete:

Das Schwarznesselkraut wirkt gegen Übelkeit und hat krampflösende, schleimlösende, stimulierende Effekte. Nebenwirkungen:
Nebenwirkungen sind keine bekannt.

Hypericum perforatum (Johanniskraut)

Behandlung von Depression - Johanniskraut

Wirksame Bestandteile:
Die Früchte und Blüten des Johanniskrauts enthalten die Wirkstoffe Hypericin, Pseudohypericin, Hyperforin, Adhyperforin, Flavonoide und Bioflavone. Anwendungsgebiete:
Hypericum perforatum wird zur Behandlung leichter und mittelschwerer Depressionen, sowie bei nervöser Unruhe eingesetzt. Nebenwirkungen & Wechselwirkungen:
Johanniskraut wird im Allgemeinen gut vertragen, Nebenwirkungen treten selten auf und sind eher gering. Es kann bei hellhäutigen Personen oder bei Einnahme von hohen Dosen zu einer Sonnenbrandneigung führen. Die Wirkung mancher Medikamente (Immunsuppressiva, orale Kontrazeptiva, Antibiotika, u.a.) wird beeinflusst, daher sollte bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut und anderen Medikamenten ein Arzt konsultiert werden.

Auch andere pflanzliche Wirkstoffe, wie Hopfenzapfen, Melisse, Baldrian oder Passionsblume werden zur Behandlung einer Depression eingesetzt.

Psychotherapie

Psychodynamische Psychotherapie, interpersonale Therapie, kognitive Verhaltenstherapie, Verhaltenstherapie, Familientherapie, unterstützende Psychotherapie und Gruppenpsychotherapie werden für die Behandlung von depressiven Erkrankungen eingesetzt. Die psychotherapeutischen Verfahren können sowohl als einzige Therapie, als auch in Kombination mit einer Pharmakotherapie bei der Behandlung einer Depression angewandt werden.

Quellen:

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Marbach; Heilkräuter Hausapotheke, Eva Marbach Verlag, Oktober 2010
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Mufson L, Fairbanks J. Interpersonal psychotherapy for depressed adolescents: a one-year naturalistic follow-up study. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry. Sep 1996;35(9):1145-55.
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