Arthritis / Gelenkentzündung
Einteilung

Die Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung. Nach der Verteilung wird zwischen einer Monarthritis (ein Gelenk betroffen), einer Oligoarthritis (einige Gelenke betroffen) und einer Polyarthritis (viele Gelenke betroffen) unterschieden. Dieses Beschwerdebild kann viele verschiedene Ursachen haben und mit einer großen Zahl an Grunderkrankungen einhergehen. Hier ein Überblick der wichtigsten und häufigsten Auslöser:

- Bakterielle Arthritis
Eine bakterielle Arthritis kann ein oder mehrere Gelenke befallen. Die Infektion des Gelenks kann direkt oder indirekt, zum Beispiel über die Blutbahn, erfolgen. Das klinische Bild ist gekennzeichnet durch starke Schmerzen, Schwellung, Überwärmung, Funktionsminderung und Fieber. Fast immer ist ein Gelenkerguss vorhanden. Am häufigsten treten sie im Knie-, Hüft- und Schultergelenk auf. - Tuberkulöse Arthritis
Die Gelenktuberkulose verläuft meist mit Überwärmung und Schwellung des Gelenks, jedoch ohne Fieber. Charakteristisch ist die Verdickung der Gelenkskapsel. - Virale Arthritis
Eine Arthritis kann im Rahmen vieler viraler Infektionen auftreten. Häufig sind Arthritiden bei Hepatitis B, Röteln, Mumps, Varizellen, Mononukleose und vielen weiteren. - Pilzarthritis
Durch Pilze verursachte Arthritiden sind in Europa sehr selten, in den USA etwas häufiger. Meist ist nur ein Gelenk befallen und die Beschwerden nehmen langsam zu. - Reaktive Arthritis
Bei reaktiver Arthritis wird meist ohne direkte Gelenkinfektion, unter anderem nach primär erfolgten Infektionserkrankungen oder nach Operationen, eine Gelenkbeteiligung hervorgerufen. Sie treten nach bakteriellen Infektionen mit Chlamydien, Samonellen und einigen anderen, bei Lyme-Borreliose, parasitären und viralen Erkrankungen, Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa (chronische entzündliche Darmerkrankungen) und diversen anderen Erkrankungen auf. Das Reiter-Syndrom zählt ebenfalls zu den reaktiven Arthritiden. Es ist gekennzeichnet durch Arthritis, Urethritis (Entzündung der Harnröhre) und Konjunktivitis (Bindehautentzündung). - Rheumatoide Arthritis
Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Frauen erkranken deutlich häufiger. Charakteristisch ist ein symmetrischer Gelenkbefall. Es kommt zu Schwellungen und Schmerzen der Gelenke mit lange andauernder Morgensteifigkeit. Leichtes Fieber, Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit können Begleitsymptome dieser Erkrankung sein. Im Verlauf der rheumatoiden Arthritis treten Bewegungseinschränkungen infolge fortschreitender Gelenkzerstörung auf. - Psoriasis-Arthritis
Die Arthritis bei Psoriasis (Schuppenflechte) ist gekennzeichnet durch derbe Gelenkschwellung und rot-blaue Verfärbung der Haut. Akute Phasen und ein Nachlassen der Symptome wechseln sich häufig ab. - Juvenile Arthritis
Unter einer juvenilen Arthritis versteht man das Auftreten einer Gelenkentzündung bei einem Kind von unter 16 Jahren. Meist sind diese Gelenkentzündung harmlos und treten Zusammenhang mit Infekten auf. Besteht die Gelenkentzündung unklarer Ursache jedoch mindestens 6 Wochen, spricht man von juveniler idiopathischer Arthritis (früher: Juvenile rheumatoide Arthritis, juvenile chronische Arthritis). Erstsymptome vor allem bei Kleinkindern sind häufig Müdigkeit, Weinerlichkeit und Leistungsknick. Grundsätzlich kann jedes Gelenk betroffen sein. Über betroffenen Gelenken lässt sich oft ein Druckschmerz auslösen. Die Gelenkschmerzen sind typischerweise morgens und nach Bewegung des entzündeten Gelenkes stärker. Es gibt verschiedene Formen der juvenilen Arthritis. Sie unterscheiden sich in ihrer Symptomatik zu Beginn der Erkrankung und in ihrer Prognose. - Arthritis urica
Die Symptome eines akuten Gichtanfalls sind plötzliche starke Schmerzen in einem Gelenk, mit Berührungsempfindlichkeit. Das betroffene Gelenk ist gerötet, stark geschwollen und überwärmt. Allgemeine Entzündungszeichen wie Fieber, können ebenfalls auftreten. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel [Gicht]. - Aktivierte Arthrose
In dem Stadium der entzündeten Arthrose kommt es zu Überwärmung, starken Schmerzen, Druckempfindlichkeit eines Gelenks, oft verbunden mit Gelenkerguss und Schwellung. Weitere Informationen finden Sie in dem Kapitel [Arthrose].
Diagnose
Eine ausführliche Anamnese und die klinische Untersuchung stehen zu Beginn der Abklärung einer Arthritis. Laboruntersuchungen, eine Gelenkpunktion mit Erregernachweis, Röntgenaufnahmen und einige andere Untersuchungsmethoden können ebenfalls durchgeführt werden.
Therapie
Die Behandlung einer Arthritis ist abhängig von deren Ursache. Ruhigstellung, Kühlung und Hochlagerung, Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente, Antibiotika, Rheumamedikamente und viele andere können je nach Auslöser eingesetzt werden.
Quellen:
Renz-Polster, Krautzig, Braun; Basislehrbuch Innere Medizin; 2004 Elsevier
Herold; Innere Medizin 2011; 2011 Herold
Hefti F., Kinderorthopädie in Der Praxis, Springer, 2006
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