Durchschlafstörung

Synonyme

Insomnie, Dyssomnie, Schlafstörung, Schlafprobleme

Definition

Durchschlafstörung

Bei einer Durchschlafstörung stehen längere, wiederholte Wachperioden in der Nacht im Vordergrund des Beschwerdebildes. Das Aufwachen an sich ist noch nicht krankheitswertig und kann im Rahmen eines gesunden Schlafes auftreten. Menschen, welche jedoch an einer Durchschlafstörung leiden, können nicht sofort wieder einschlafen und liegen lange wach. Tritt dies mehrmals pro Woche im Zeitraum von über einem Monat auf, dann liegt eine Durchschlafstörung vor.

Ursachen

Durchschlafstörung

Die Ursachen für Schlafprobleme sind sehr vielfältig. Ein häufiger Auslöser von Schlafproblemen sind psychische Belastungen, wie Stress, intensive Sorgen oder traumatische Erlebnisse. Sie können auch durch körperliche oder psychische Erkrankungen verursacht werden. Eine weitere Ursache sind Krankheiten, die mit Schmerzen oder anderen schlafstörenden Symptomen verbunden sind. Auch Umweltfaktoren, wie Temperatur, Lärm und Licht, können den Schlaf stark beeinträchtigen. Die Einnahme von gewissen Medikamenten und Koffein- und Alkoholkonsum vor dem Zubettgehen können das Durchschlafen ebenfalls stören.

Symptome

  • Starke Tagesmüdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Aufmerksamkeitsdefizite
  • Körperliche Symptome (erhöhte Herzfrequenz, erniedrigte Körpertemperatur , etc.)

Schlafhygiene

Die Schlafhygiene beschreibt Möglichkeiten, welche einen andauernden und erholsamen Schlaf fördern. Bestimmte Verhaltensweisen helfen, Schlafprobleme zu vermeiden oder wieder besser zu schlafen.

  • Reduzieren Sie den Alkoholkonsum.
  • Gehen Sie nur schlafen, wenn Sie wirklich müde sind.
  • Halten Sie jeden Tag regelmäßige Aufsteh- und Zubettgeh-Zeiten ein.
  • Üben Sie vor dem Schlafen entspannungsfördernde Rituale aus.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport, überanstrengen Sie sich jedoch nicht vor dem Zubettgehen.
  • Vermeiden Sie abends koffeinhaltige Getränke, Lebensmittel und Medikamente (wenn nicht anders verordnet)
  • Rauchen Sie nicht kurz vor dem Schlafen.
  • Vermeiden Sie während des Tages zu schlafen.

Gestalten Sie ihre Schlafumgebung angenehm, auch bezüglich Lärm und anderen Störfaktoren.

Therapie

Oft bessert sich die Symptomatik bereits durch das Beachten der Schlafhygiene. In manchen Fällen ist eine Therapie der zugrundeliegenden Ursache möglich. Kognitive Verhaltenstherapie, Yoga, autogenes Training oder andere Entspannungstechniken können ebenfalls helfen durchzuschlafen. Eine Behandlung mit synthetischen oder pflanzlichen Schlafmitteln kann, je nach Art und Ursache der Störung, angewandt werden. Es gibt zahlreiche pflanzliche und chemisch-synthetische Schlaftabletten mit unterschiedlicher und unterschiedlich starker Wirkung.

Schlafmittel synthetisch

  • Antihistaminika: verändern das normale Schlafmuster, nach einigen Wochen tritt ein Gewöhnungseffekt ein, das Abhängigkeitspotential ist gering.
  • Antidepressiva: haben eine schlafanstoßende Wirkung.
  • Neuroleptika: besitzen eine dämpfend-beruhigende Wirkung.
  • Benzodiazepine: haben unter anderem eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Sie sollten nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da es sonst zu einer Abhängigkeit kommen kann. Die meisten Benzodiazepine sind in der Bundesrepublik Deutschland in die Anlage III (verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel) des BtMG aufgenommen worden. Sie sind nur mit einem Betäubungsmittelrezept erhältlich.
  • Nicht-Benzodiazepin-Agonisten: unterscheiden sich strukturell von den Benzodiazepinen, haben aber ein ähnliches Wirkprofil. Eine Abhängigkeitsreaktion kann bei längerfristiger Einnahme auftreten. Einige Nicht-Benzodiazepin-Agonisten sind in der Bundesrepublik Deutschland in die Anlage III (verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel) des BtMG aufgenommen worden. Sie sind nur mit einem Betäubungsmittelrezept erhältlich.

Schlafmittel pflanzlich

  • Escholtzia californica (kalifornische Mohnblume): hat beruhigende, krampflösende und schmerzstillende Wirkeigenschaften.
  • Ballota nigra (Schwarznesselkraut): wirkt gegen Übelkeit und hat krampflösende und beruhigende Effekte.
  • Hypericum perforatum (Johanniskraut): wird zur Therapie von Depressionen und nervöser Unruhe eingesetzt. Bei hellhäutigen Personen oder bei Einnahme von hohen Dosen kann es zu einer Sonnenbrandneigung führen. Die Wirkung mancher Medikamente (Immunsuppressiva, orale Kontrazeptiva, Antibiotika, u.a.) wird beeinflusst, daher sollte bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut und anderen Medikamenten ein Arzt konsultiert werden.
  • Andere: Als weitere pflanzliche Schlafmittel werden Hopfen, Baldrian, Melisse, Kamille und einige andere angewandt.

Quellen

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