Amalgam Entgiftung

Synonyme

Amalgam Ausleitung, Schwermetallausleitung

Definition

Unter „Amalgam Entgiftung“ oder „Amalgam Ausleitung“ werden Maßnahmen verstanden, die eine vermutete Belastung mit Metallen – vor allem mit dem in Zahnamalgam enthaltenen Quecksilber – verringern sollen. Die Wirksamkeit vieler solcher Verfahren ist umstritten; in der Regel werden sie schulmedizinisch bei dieser Indikation nicht angewendet.

Einordnung und Evidenz

Produkte zur „Entgiftung“ werden vielfältig beworben. Für den Einsatz bei gesunden Personen ohne gesicherte Schwermetallvergiftung ist die Datenlage begrenzt. Medizinische Chelattherapien kommen in der Regel nur bei diagnostizierter akuter oder chronischer Schwermetallvergiftung und ärztlicher Überwachung zum Einsatz. Eine generelle Anwendung zur „Amalgam-Ausleitung“ wird nicht empfohlen.

Substanzen und Methoden in der Alternativmedizin

In alternativen Konzepten werden unterschiedliche Substanzen und Verfahren in diversen Schemata beschrieben. Eine Wirksamkeitsbeurteilung ist heterogen; mögliche Risiken und Wechselwirkungen sind zu berücksichtigen.

Algen (zum Beispiel Chlorella)
Bärlauch, Knoblauch, Zwiebel, Korianderkraut
Chelatbildner (zum Beispiel EDTA, DMSA, DMPS)
Milch, Selen, Zink, Vitamin C
Bioresonanz, Bio-Informations-Therapie, Homöopathie
Eigenbluttherapie
Omega-3-Fettsäuren
Heilfasten, Nährstoff-Präparate
Farbtontherapie

Risiken, Nebenwirkungen und Abgrenzung

Eigenmedikation: Ohne Diagnose und ärztliche Begleitung können unnötige Risiken entstehen.
Chelattherapie: Medizinische Chelatoren können Mineralstoffverluste, Nierenbelastung oder Wechselwirkungen verursachen und gehören in die Hand erfahrener Ärzte.
Füllungsentfernung: Das Entfernen von Amalgam sollte nur zahnärztlich geplant und mit Schutzmaßnahmen erfolgen. Vorbestehende Erkrankungen, Schwangerschaft und Stillzeit müssen beachtet werden.
Kosten-Nutzen: Für viele beworbene Maßnahmen fehlen belastbare Wirksamkeitsbelege.

Sinnvolle Schritte bei Sorge um Amalgam

Anamnese und Beratung: Beschwerden, Vorerkrankungen und aktuelle Füllungen mit Zahnärztin/Zahnarzt besprechen.
Diagnostik: Bei klinischem Verdacht ist eine ärztliche Abklärung auf Schwermetallbelastung notwendig.
Therapieindikation: Nachgewiesene Vergiftungen werden ärztlich behandelt; ausleitende Maßnahmen ohne Befund sind nicht angezeigt.
Lebensstil-Basis: Ausgewogene Ernährung, ausreichende Mikronährstoffzufuhr und Zahnhygiene unterstützen die allgemeine Gesundheit.

Häufige Fragen (FAQ)

Wann ist eine Entgiftung medizinisch angezeigt?

Bei nachgewiesener Schwermetallvergiftung nach ärztlicher Diagnostik. Die Behandlung erfolgt unter medizinischer Überwachung, oft mit Chelatoren.

Sind „natürliche“ Ausleitungen eine sichere Alternative?

Für viele alternative Maßnahmen gibt es keine ausreichende Evidenz. Risiken und Wechselwirkungen sind möglich. Eine fachliche Beratung ist ratsam.

Sollten Amalgamfüllungen präventiv entfernt werden?

Die Entscheidung ist individuell und zahnärztlich zu treffen. Wenn eine Entfernung erfolgt, dann mit geeigneten Schutzmaßnahmen und klarer Indikation.

Wie kann ich allgemein meine Abwehr stärken?

Durch ausgewogene Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressreduktion. Siehe Wie Sie das Immunsystem stärken und Natürliche Vitamine.

Weiterführende Themen

Hinweis: Diese Informationen dienen der Gesundheitsbildung und ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung.